Mehr Platz für Fußgänger und Rad fahrende statt Auto-Shows!

Von Matthias Restorff, Villingen

In einem sensationellen Prozess ist es Fridays for Future vor dem Verwaltungsgericht Freiburg gelungen, eine Raddemo durch die Villinger Innenstadt zu erzwingen. So durften ca. 50 Klimaschützerinnen und Klimaschützer, die sich für eine „Mobilitätswende“ engagieren, am Samstagnachmittag (20.April) von 14Uhr bis 15Uhr 20 mit ihren Rädern durch die Villinger Innenstadt gehen und mit Fahrrädern für ihre Ziele eintreten.

Unumstritten war diese Entscheidung nicht, da zeitgleich in der Villinger Innenstadt eine Auto-Show stattfinden sollte. Die Stadt Villingen-Schwenningen mit ihrem Oberbürgermeister Jürgen Roth (CDU), der für seine autofreundliche Politik bekannt ist, wollte die Demonstrierenden noch auf den Innenstadtring um die Stadt herum verbannen. Die Klimaaktivisten haben hingegen mit Recht erstritten, dass ihre Demo-Route nicht nur über den Innenring der Stadt Villingen führen durfte, sondern auch durch die Villinger Innenstadt. Dort erreichen sie nämlich ungleich mehr Aufmerksamkeit für ihr Anliegen als auf dem Innenstadtring der Stadt.

Kraftfahrzeuge haben in den Innenstädten nichts zu suchen. Kraftfahrzeuge stoßen in der Regel umweltzerstörerische Abgase aus, verursachen Lärm und gefährden zu Fuß gehende und Rad fahrende. Kraftfahrzeuge sollten auf Parkplätze am Rande der Innenstadt verdrängt werden. Die Klimaaktivisten haben mit Recht darauf hingewiesen, dass wir unser Mobilitätsverhalten weltweit verändern müssen, wenn wir unseren Planeten Erde noch einige Jahrzehnte in einem erträglichen Zustand erhalten wollen. Wege müssen in der Zukunft zu Fuß, mit dem Rad, mit Bus und Bahn oder mit einem emissionsfreien Fahrzeug zurückgelegt werden. Das Zeitalter des Verbrennermotors ist vorbei, was die meisten Deutschen leider noch nicht begriffen haben.

Mit Diesel-Kraftfahrzeugen, Benzinern oder Flugzeugen zerstören wir Umwelt und Natur. Ganz abgesehen von den zahlreichen Verkehrstoten, die in diesem Zusammenhang jedes Jahr verursacht werden. Wenn wir so weitermachen wie bisher, können wir unsere Klimaziele nicht erreichen mit unabsehbaren Folgen für alle Menschen auf der Erde. Auto-Shows und Kfz mit Verbrennermotoren sind ein Relikt des 20. Jahrhunderts. Sportwagen sind schon lange nicht mehr sexy! Die Bürgerinnen und Bürger von heute fahren elektrisch, Bus und Bahn, mit dem Rad oder gehen zu Fuß.

Es freut mich sehr, dass sich sogar in der Provinz im tiefsten Schwarzwald ein harter Kern von Umweltaktivisten für den Klimaschutz engagiert. Während der FDP-Verkehrsminister Volker Wissing in Berlin seine Verantwortung für die Reduktion der CO2-Emissionen in andere Sektoren verschieben will, entwickeln global denkende Menschen Konzepte für umweltverträgliche Mobilität.

Was verstehen wir heute unter Lebensqualität?

Zu Fuß gehen, Rad fahren sowie die Nutzung von Bus und Bahn ist gesund und hält fit. Die Zeit während der Fahrt kann zum Schlafen, für Telefonate oder zum Arbeiten genutzt werden. In den Innenstädten hingegen entsteht durch die Verdrängung des Automobils Platz für Fußgänger, Rad fahrende, Bäume, Grünanlagen, Kinder sowie für die Gastronomie. So stelle ich mir die Zukunft in VS vor!

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