Vortrag zum Thema „Effiziente Klimapolitik“ stößt auf großes Interesse

Verschiedene Aspekte von Klimaschutzmaßnahmen diskutierten (von links) Hermann Krafft, Mitglied in mehreren Umweltschutzverbänden; Professor Friedrich Breyer, ehemaliger Ordinarius für Volkswirtschaftslehre sowie die Grüne Landtagsabgeordnete Martina Braun. Foto: Rolf Schwenk

Eine sehr gut besuchte Veranstaltung zum Thema „Effiziente Klimapolitik – Mit oder ohne Klimageld“ richtete der Ortsverband Südbaar der Grünen in der Hüfinger Tapasbar „Bel Nini“ aus. Peter Albert vom Ortsverband und Rolf Schwenk als Initiator der Veranstaltung führten in die Veranstaltung ein. Als Referent zum Thema konnte Professor Friedrich Breyer gewonnen werden, ehemaliger Ordinarius für Volkswirtschaftslehre an der Universität Konstanz und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Friedrich Breyer stellte die finanzielle Effizienz verschiedener Klimaschutzmaßnahmen der letzten Jahre in Bezug auf die Kosten je eingesparter Tonne CO2 vor. Die in vielen Jahren gewachsenen, teilweise sehr unterschiedlichen Steuersätze bei den einzelnen Energieträgern und staatlichen Subventionen sorgten beim Publikum für große Aufmerksamkeit. Er betonte, dass es der Umwelt letztlich egal sei, wie eine Tonne CO2 entstehe. Wichtig sei, entweder mit geringstem Aufwand möglichst viel CO2 zu vermeiden oder mit der Mengensteuerung ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Professor Breyer kam hierbei auf seine Anregung zurück, kein Klimageld an die Bevölkerung auszubezahlen, sondern stattdessen bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken entweder den Steuersatz abzusenken oder ganz abzuschaffen. Hierdurch kann bürokratischer Aufwand für die Auszahlung verhindert werden. Gleichzeitig kann damit sowohl sozial Bedürftigen als auch der Landwirtschaft geholfen werden.

Danach schloss sich eine Diskussion an zwischen Professor Breyer, der Grünen Landtagsabgeordneten Martina Braun und Hermann Krafft, der in mehreren Umweltschutzverbänden aktiv ist. Die Abgeordnete Martina Braun stellte Maßnahmen auf Landesebene zum Klimaschutz vor. Da sie selbst Bio-Bäuerin ist, legt sie großen Wert darauf, dass bei einer Umsetzung des Vorschlages von Professor Breyer die Landwirtschaft hiervon ebenfalls profitiert. Wichtig ist ihr hierbei, dass die eingesparten Steueranteile von den großen Discountern nicht zur Gewinnerhöhung einbehalten werden. Hermann Krafft zeigte auf, dass die Subventionen für das Deutschland-Ticket nicht nur dem Klimaschutz dienen, sondern dass das Deutschland-Ticket durch den leichteren Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln auch soziale Aspekte hat.

Vom Publikum kam eine große Anzahl von Fragen und Anregungen zu Aspekten verschiedener Maßnahmen rund um den Klimaschutz. Große Einigkeit bestand darin, dass Deutschland als rohstoffarmes Land seine Stärke in der Grundlagenforschung weiter ausbauen muss, um so nicht nur in Deutschland, sondern weltweit moderne Technologien zur Energieeinsparung und somit auch zur Reduktion von CO2 zu ermöglichen.

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